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Frieden für die Ukraine?

Frieden für die Ukraine?

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Solange Putin von seinem Ziel, die ganze Ukraine zu unterwerfen, nicht ablässt, müssen alle Bemühungen der Europäer um Frieden in der Region scheitern.

Solange nicht durchschaut wird, dass Trump die Geschäfte mit Putins Russland nicht gefährden will und daher keinen Druck ausüben möchte, solange werden immer wieder falsche Friedenshoffnungen geweckt.

Solange Trump weiter davon redet, dass die Ukraine den Krieg begonnen habe, freut sich nicht nur Putin, sondern ermuntert ihn auch, weiterzumachen.

Solange die Europäer sich nicht zusammentun, um die Ukraine endlich hinreichend militärisch zu unterstützen, wird Putin weitere Gebiete besetzen.

Im Nachhinein mag es nicht hilfreich sein, die vielen Fehler zu benennen, die im Ukraine-Krieg gemacht wurden, aber erwähnen sollte man sie trotzdem, alleine schon, um sie nicht in ähnlichen Situationen zu wiederholen. Wobei dies nur unvollständig ist.

Als russische Truppen an der ukrainischen Grenze zusammengezogen wurden, hätte es eine massive Antwort des Westens (USA, Europa) geben müssen.

So hätte man die Ukraine mit allem, was sie brauchte, unterstützen müssen. Der altersschwache amerikanische Präsident Biden war entweder nicht in der Lage, dies zu erkennen, oder er hielt es nicht für nötig. Und ein zögerlicher Bundeskanzler Scholz traute sich nicht, Entscheidungen unabhängig von den USA zu treffen. Das hatte und hat fatale Auswirkungen und Folgen.

Die Europäer hätten sich schon viel früher unabhängig von den USA machen, sich auf eigene Ziele  besinnen und sich gleich nach dem russischen Angriff auf die Ukraine zusammenschließen müssen, und nicht erst heute als sog. Koalition der Willigen.

Das zögerliche und passive Verhalten der Regierungen Europas und den USA sorgte – trotz aller ständiger Solidaritätsbekundungen mit der Ukraine - für eine Verlängerung des Krieges und machte deren Regierungen dadurch mitschuldig am Sterben zigtausender ukrainischer und – ja auch – russischer Soldaten. So krass ist die Wahrheit.

Das Theater um Sicherheitsgarantien ist eine Scheindebatte und zäumt das Pferd von hinten auf.

Putin scheint zwar zu erkennen, dass Europa langsam beginnt, sich zu formieren, aber seine momentanen – wenn auch kleinen – Landgewinne ermutigen ihn, zumindest bis Wintereinbruch weiterzumachen, weitere Menschen zu opfern, zu zerstören, zu morden und zu foltern. Auf diese Weise wird die sog. Kontaktgrenze weiter in die Ukraine hinein verschoben und Russlands Einfluss erweitern. Im Gegensatz zu dem, was manche Putinfreunde behaupten, wollen die Menschen dort ukrainisch und frei bleiben.

Eine Friedensperspektive für die Ukraine sehe ich daher vorläufig nicht. Wer so etwas meint zu erkennen, erliegt einer Fata Morgana. Der Weg dorthin wird lang und beschwerlich sein.

Ja, es ist sicherlich nach so langer Zeit endlich, endlich, endlich mit dem Washingtoner Gipfel am 18.08.2025 eine Initiative gelungen, die zum mindesten Spuren hinterlassen hat, wenn auch mehr Schleimspuren als alles andere.

 

 

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